Iosif A. Brodskij

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Iosif Aleksandrovič Brodskij (Joseph Brodsky), geboren am 24. 5. 1940 in Leningrad (heute: St. Petersburg) als einziges Kind des Fotografen Aleksandr Brodskij und der Buchhalterin Marija Volʼpert. Beide Eltern waren jüdischer Abstammung. Mutter und Sohn wurden nach dem Blockadewinter 1941/42 evakuiert; 1944 Rückkehr nach Leningrad. 1947–55 Schulausbildung, jedoch ohne Abschluss. Seit 1956 verschiedene Gelegenheitsarbeiten: u.a. in einer Waffenfabrik, einem Krankenhaus, einer Leichenhalle und als Hilfsarbeiter auf geologischen Expeditionen. Seit Ende der 1950er Jahre verkehrte er in Kreisen junger Literaten. Bekanntschaft mit der Dichterin Anna Achmatova. Im Februar 1964 kam es aufgrund eines denunziatorischen Zeitungsartikels zu einem Prozess wegen „Schmarotzertums“. Man warf ihm vor, dass er mit den Einkünften aus literarischen Übersetzertätigkeiten nicht seinen Lebensunterhalt bestreiten könne. Verurteilung zu fünf Jahren Zwangsarbeit. Nach Protesten sowjetischer und westlicher Künstler und Intellektueller Freilassung im September 1965. Seit 1964 Gedichte in Zeitschriften der russischen Emigration. Ein erster Gedichtband kam 1965 in New York heraus, ein zweiter 1970. In der Sowjetunion konnte Brodskij nur Übersetzungen veröffentlichen sowie einige wenige Gedichte in Anthologien und Zeitschriften. 1971 Aufnahme in die Bayerische Akademie der schönen Künste. 1972 zur Ausreise genötigt, ging er in die USA, wo er einen Posten als Poet-in-Residence an der Universität Michigan, Ann Arbor, ...